Afrika Magazin

ISLAND BUSH CAMP Verstecktes Refugium: In einer der entlegensten und unberührtesten Ecken des South Luangwa National- parks verbirgt sich das Island Bush Camp. Am Ufer des Flusses beschatten hohe Mahagonibäume die auf Stelzen gebauten Chalets. Der Blick reicht über das ganze Tal, von den Chindeni Hügeln bis zu den Muchinga Steilhängen. Weil hier niemand sonst unterwegs ist, eignet sich die Region perfekt für Fußsafaris. Einfach wildschön! INVASION DER FLATTERWESEN Die Migration der Flughunde im Kasanka National- park ist die größte Säugetier-Versammlung der Welt. Viele Millionen Fledermäuse fallen hier alljährlich ein, um sich mit wilden Früchten den Bauch vollzuschlagen. Wer den Norden Zambias entdeckt, wandelt auf den Spuren des legendären David Livingstone – der britische Missionar und Forscher wurde gleich um die Ecke im Dorf von Chief Chitambo begraben. SCHEU, SCHEUER, SITATUNGA Schon mal Pukus gesehen? Oder Bangweulu- Moorantilopen und Bangweulu-Sassabys? In Zambia gibt es Antilopen, die weiter südlich nicht vorkommen. Das gilt auch für das Wasser­ kudu oder Sitatunga, perfekt angepasst an Flüsse und Sümpfe. Gut beobachten kann man die extrem scheuen Tiere in den Busanga Sümpfen des Kafue Nationalparks und im Kasanka National- park. Dort wurden extra Foto-Verstecke gebaut. TONGABEZI LODGE Autos, Boote, Ultraleichtflugzeuge, Helikopter, an den Victoria Wasser- fällen herrscht viel Trubel. Ein paar Kilometer flussaufwärts hütet man in der Tongabezi Lodge die Ruhe dagegen wie einen Schatz. Die Cottages und Häuser liegen direkt am Fluss und bieten den richtigen Mix aus Exklusivität und Romantik. Eine der Überraschungen: Nach einer Bootsfahrt zum Sonnenunter- gang diniert man auf einer schwim- menden Plattform mitten im plätschernden Zambezi. 103 DIE SPUR DER LÖWEN Abenteuer Walking Safari Die Warnung kommt von oben. „Piou!“ schreit der Pavian und erinnert damit die in den Bäumen turnenden Jungtiere, vorsichtig zu sein. Gilt der Alarm uns Menschen, die wir durch den Busch marschieren? Oder sieht der Pavian etwas, das wir noch nicht entdeckt haben? Der Guide zeigt auf die Spuren großer Tatzen, die sich im Sand abzeichnen, legt dann den Finger auf die Lippen. Jetzt also besser nicht auf trockene Äste treten, deren Knacken uns verraten könnte! Hinter der nächsten Ecke gehen wir respektvoll in die Knie, machen uns so klein wie möglich. Ein paar Dutzend Meter vor uns leuchtet das sandfarbene Fell zweier Löwinnen. Niemand rührt sich, bis die beiden Jäger sich bewegen und uns mit ihren gelben Augenpaaren anstar- ren. Eine Schrecksekunde später geschieht: Nichts. Denn wir halten genügend Abstand, um die Tiere nicht zu provozieren. Zu Fuß im Busch unterwegs zu sein, das bedeutet, ständig über das Verhalten der Tiere nachzudenken, ihnen Respekt zu zollen, ihnen den Weg frei zu machen. In Zambias Nationalparks nähert man sich bei geführten Wanderungen dem Wild auf Augenhöhe. Auch ein Nationalpark-Ranger passt auf, dass nichts passiert. Das Gewehr ist immer bereit, um einen Warnschuss abzugeben. Doch die Guides wissen um die nötige Distanz, um selbst Büffelherden beobachten zu können. Walking Safaris gibt es auch in den Nationalparks von Kafue und Lower Zambezi. Vor allem aber das Tal des Luangwa ist dafür bekannt. In den Nationalparks South Luangwa, Luambe und North Luangwa werden sie in der Trockenzeit von Juni bis Oktober angeboten. Neben Spaziergängen mit Rückkehr zum Safari-Fahrzeug gibt es auch mehrtägige Wandersafaris mit mobilen Camps. Auf Komfort muss man dabei nicht verzichten. Unsichtbare Geister bewegen die Zelte mit ihren Feldbetten, warmem Wasser für die Buschdusche unter dem ausladenden Mahagonibaum, und halten den Chardonnay kalt für den Sundowner… Afrikas Tierwelt zu Fuß – und damit auf Augenhöhe – zu begegnen, ist ein einmaliges Erlebnis. Geführt von einem Experten und abgesichert durch einen bewaffneten Wildhüter, erlebt man den Busch mit allen Sinnen.

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