Afrika Magazin

1 | WASSERFÄLLE UND NATIONALPARK „Das Schönste, das ich in Afrika zu Gesicht bekam“, soll der Entdecker David Livingstone beim Anblick der Victoria Wasserfälle an der Grenze zwischen Zimbabwe und Zambia gesagt haben. Das Naturschauspiel ist gewaltig. Die Wassermassen des Zambezi stürzen mit lautem Getöse auf einer Breite von 1.700 Metern mehr als hundert Meter in die Tiefe und lassen einen Gischtnebel aufsteigen, der viele Kilometer weit zu sehen ist. „Der Rauch, der donnert“, nennen die einheimischen Kololo den spektakulären Ort. Oberhalb der Wasserfälle schmiegt sich der Zambezi Nationalpark an das Flussufer des mächtigen Stroms. Die Nähe zu den herabstürzenden Wasserfluten, eine üppige Pflanzenwelt mit riesigen Feigenbäumen und Dattelpalmen sowie die Big-Five-Tierwelt machen ihn zu einem der beliebtesten Parks des Landes. 2 | HWANGE NATIONALPARK Eine gewaltige Herde von Elefanten bricht nach und nach aus dem Mopanewald hervor und schlendert zum Wasser- loch. Die Babys plantschen in den Pfützen. Die Mamas stillen ihren Durst und passen auf, dass die Kleinen nicht zu viel Unsinn treiben. Der Hwange Nationalpark, der im Nordwesten des Landes an der Grenze zu Botswana liegt, ist bekannt für seinen reichen Tierbestand, darunter rund 30.000 Elefanten. Charakteristisch sind die uralten, ausge- trockneten Flussbetten, „Vleis“ genannt, die sich nach dem Regen mit Wasser füllen. Dann treffen sich dort Impalas, Zebras und Büffel, gefolgt von Löwen, Wildhunden und Schakalen – beste Bedingungen also für spektakuläre Tierbeobachtungen. 3 | KARIBASEE UND MANA POOLS NATIONALPARK „Nyami Nyami“ heißt der Gott des Zambezi, der nach einer Legende im Karibasee wohnt und die Wellen dieses riesigen Gewässers im Norden Zimbabwes zum Schäumen bringt, wenn er schlecht gelaunt ist. Der Stausee, der mehr als die zehnfache Fläche des Bodensees einnimmt, ent- stand in den 1950er-Jahren an der Grenze zu Zambia und dient heute neben der Energiegewinnung als Erholungsge- biet mit Aktivitäten in und am Wasser. Am Ufer liegt der Matusadona Nationalpark, in dem sich eine breite Schar an Vierbeinern findet – von Büffeln über Nashörner bis zu Löwen und Leoparden. Vom Park aus genießt man ein- drucksvolle Blicke auf den Karibasee mit den abgestorbe- nen Baumskeletten, die aus dem Wasser ragen. Nordöstlich des Sees schließt sich der Mana Pools Nationalpark an. Mit seiner landschaftlichen Schönheit, der Abgeschiedenheit und den stets wassergefüllten „Pools“, die häufig von Wildtieren besucht werden, ist er ein unvergessliches Safari-Ziel. 4 | EASTERN HIGHLANDS Der gebirgige und wenig erschlossene Osten Zimbabwes ist ein Sehnsuchtsort für alle, die auf der Suche nach wilder Einsamkeit, grandioser Bergwelt sowie unberührter Natur und Tierwelt sind. Üppige, grüne Täler, dichte Wälder und kaskadierende Wasserfälle prägen die Landschaft. Im Chimanimani Nationalpark sprudeln Gebirgsbäche, Wälder überziehen die schroffen Felsen und Orchideen setzen Farbtupfer ins satte Grün. Der Park an der Grenze zu Mozambique ist wenig erschlossen und gilt als Wander- paradies. 5 | GONAREZHOU NATIONALPARK Touristischer Magnet im Osten ist der Gonarezhou Natio- nalpark, der zweitgrößte des Landes. Gonarezhou bedeutet in der lokalen Sprache „Ort der vielen Elefanten“. Hier streifen Tausende Dickhäuter durch eine spektakuläre Landschaft mit knorrigen Baobabs und schroffen Sand- steinklippen. Der Park erstreckt sich über 5.000 Quadrat- kilometer und ist bekannt für seine roten Sandstein Klippen, dichten Mopane Wälder und die majestätischen Chilojo Klippen, die sich dramatisch über dem Ruvuma Fluss erheben. Zahlreiche Flüsse und Wasserlöcher bieten atemberaubende Sonnenuntergänge, und der Park ist ein Paradies für Naturfotografen und Abenteurer. 6 | MATOBO UND ANTIKE RUINEN Klein, aber sehr attraktiv – das ist der Matobo Nationalpark nahe der Stadt Bulawayo im Südwesten des Landes. Hier gibt es in Höhlen jahrtausendealte Felszeichnungen der San, die Tiere, Menschen und Symbole zeigen. Die Hügel- landschaft mit den Granitkugeln, die wie riesige Murmeln aufeinandergeschichtet sind, ist märchenhaft schön. Auf einem Steinplateau findet sich das Grab der Imperialisten Cecil Rhodes, der hier auf eigenen Wunsch begraben wurde. Er liebte den Blick über die Ebene und bezeichnete ihn als „view of the world“. Der Matobo Nationalpark ist auch ein Schutzgebiet für die stark gewilderten Nashörner, die auf einer Pirsch zu Fuß beobachtet werden können. Ein historischer Schatz und Weltkulturerbe der UNESCO wartet weiter östlich bei Masvingo. Das Great Zimbabwe National Monument, die Ruinen waren einst königlicher Palast und gelten als größter vorkolonialer Steinbau Afrikas. Wasser, Wildtiere und Weltkulturerbe: Eine Rundreise durch Zimbabwe reiht einen Höhepunkt an den nächsten. Das Land, das bis in die 1990er-Jahre als Kornkammer Afrikas galt, hatte viele Jahre mit politischen und wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen. Allmählich erwacht der Binnenstaat mit den zahl­ reichen touristischen Schätzen aus dem Dornröschenschlaf und empfängt seine Gäste mit guten Reisebedingungen und herzlicher Gastfreundschaft. 85 ZIMBABWE IM ÜBERBLICK Wasserfälle und Weltkultur 1 4 6 3 2 5 Harare Victoria Falls Bulawayo

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