Afrika Magazin
AUF EINEN BLICK Victoria Wasserfälle WO UND WANN AN DIE FÄLLE? Von wo sieht man die Wasserfälle am besten und welche ist die optimale Jahreszeit? Diese Fragen stellen sich viele Reisende. Der Zambezi Fluss, der in die Schluchten stürzt, führt übers Jahr unterschiedlich viel Wasser, so dass die Fälle mal gewaltig, mal eher lieblich ausfallen. Die ganz großen Wassermengen kommen übrigens aus dem Hochland von Angola nach der dortigen Regenzeit. GIGANTISCHE WASSERMASSEN Zwischen März und Mai fließt der Zambezi besonders üppig, dann krachen rund 550 Millionen Liter pro Minute über die Abbruchkanten. Ein Sprühnebel schleudert hinauf in den Himmel, Regenbögen spannen sich über die Schluchten und in der Tiefe wirbelt das Wasser wie in einem Hexenkessel. Das Schauspiel ist gewaltig. Besucher können jedoch im dichten Sprühregen pitschnass werden und einige Zugangspunkte bieten kaum noch Sicht. Ein guter Regenschutz ist unerläss- lich, auch die Kamera braucht eine wasserdichte Hülle. GUTE SICHT IN DIE SCHLUCHTEN Ab Juni nimmt die Wassermenge ab. Doch zunächst ergie- ßen sich die Fluten immer noch auf der ganzen Breite der fast 1.700 Meter langen Felskante in die Tiefe. Im November und Dezember erreicht der Wasserstand des Zambezi seinen Tiefpunkt. Über die steilen Felswände perlen nun einzelne Bäche. ZIMBABWE ODER ZAMBIA? Um die ganze Schönheit der Victoria Wasserfälle an der Grenze von Zimbabwe und Zambia zu erleben, sollte man sie von beiden Seiten anschauen. In Zimbabwe führt ein Spazierpfad durch den Victoria Falls Rainforest Nationalpark, der immer wieder Abstecher direkt an die Abbruchkante mit spektakulären Ausblicken bietet. In Zambia überquert man die Knife Edge Brücke und sieht die östliche Stromschnelle, die Hauptfälle und den Boiling Pot. Bei hohem Wasserstand garantieren beide Seiten tolle Ausblicke und eine ordentliche Regendusche. In Zimbabwe gibt es jedoch eine größere Anzahl an Zugangspunkten. Bei niedrigem Wasserstand ist die Sicht von Zimbabwe aus lohnender. Allerdings kann man dann in Zambia bis Livingstone Island laufen und im Devil’s Pool baden. ADRENALINKICK AM ABGRUND An den Victoria Wasserfällen können Abenteuerlustige ihren Wagemut testen. Beim Bungee Jumping oder Baden im Devil´s Pool steigt der Adrenalinspiegel. Doch auch romantische Bootsfahrten und Wanderungen bei Mond- schein werden geboten. Zum Sonnenuntergang geht es auf eine romantische Bootsfahrt auf dem Zambezi oberhalb der Sturzkante. Zu sehen sind Krokodile sowie Flusspferde und in der Ferne die Nebelwolke, die über den Wasserfällen hängt. Haben Sie schon einmal einen Mondscheinregenbogen gesehen? Wer zwischen März und Juli bei Vollmond an den Wasserfällen ist, sollte sich dieses magische Phänomen nicht entgehen lassen. Ein nostalgisches Vergnügen ist eine Dampfzugfahrt mit dem Victoria Falls Steam Train , einschließlich Abendessen. Die Strecke führt vom Victoria Falls Hotel bis auf die Victoria Falls Brücke. Wer aussteigt, erhascht einen weiteren Blick auf die herabstürzenden Fluten. Wildwasser-Rafting unterhalb der Fälle ist ein Vergnügen für Unerschrockene. Die Schlauchboote kämpfen sich durch wilde Strudel, die „Waschmaschine“ oder „Autobahn zum Himmel“ heißen. Den ultimativen Adrenalikick erlebt, wer sich von der legendären Victoria Falls Brücke beim Bungee Jumping 111 Meter in die Tiefe des Felsein- schnitts stürzt, in dem das Wasser in rasenden Kreiseln schäumt. Gut gesichert können sich Kletterfreunde beim Abseiling unterhalb der Wasserkaskaden in die Tiefe vorarbeiten. Die Szenerie mit Blick auf das donnernde Spektakel ist grandios. Auch in einen der abenteuerlichsten Pools der Welt kann man springen. Devil’s Pool heißen die Steinbecken direkt an der Wasserkante auf der Zambiaseite, die auf einer geführ- ten Tour zwischen Juni und Dezember angesteuert werden. Mit ihren herabstürzenden Wassermassen und der gewaltigen Gischtwolke sind die Victoria Wasserfälle ein einmaliges Naturschauspiel. Neben Spaziergängen am Abgrund können auch Abenteueraktivitäten wie Wildwasserrafting, Bungee Jumping oder Abseiling unternommen werden. 93
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