Lateinamerika Magazin

1 | DIE ATACAMA WÜSTE Diese Wüste gilt als eine der trockensten Gegenden der Erde. Mittendrin steckt die Großoase San Pedro de Atacama, ein idealer Standort für die unterschiedlichsten Ausflüge: zum Geysirfeld El Tatio, zum Salzsee von Atacama oder ins „Tal des Mondes“, dem Valle de la Luna. Jedes Ziel ist ein Glanzlicht der Natur. Höher im Norden, nahe der Grenze zu Bolivien, setzen sich die landschaftlichen Höhepunkte im Lauca Nationalpark fort. Hier, im Gebiet der indigenen Aymara, rauben Hoch- gebirgsseen und die Sechstausender Parinacota und Pomerape den Atem. 2 | DER MITTLERE NORDEN Im Tal von Elqui, östlich von La Serena, schieben sich zwei Landschaften übereinander. Auf Höhe des Flusses gedei- hen saftige Weintrauben, darüber beginnt eine kakteen- überzogene, staubtrockene Steppe. Die Landschaft habe ihre Seele geformt, so die Literaturnobelpreisträgerin Gabriela Mistral (1889-1957), die aus dem Tal stammte. Noch spektakulärer wird es, wenn man ab der Regional- hauptstadt Copiapó auf die Anden zuhält: im Nationalpark Nevado de Tres Cruces, benannt nach dem gleichnamigen Massiv, dessen höchster der drei Gipfel auf 6.748 Meter ansteigt. 3 | HAUPTSTADT UND WEINE Santiago de Chile ist der Nabel und Motor des Landes. Politisch. Wirtschaftlich. Kulturell. Das Herz der Hauptstadt schlägt auf der Plaza de Armas. Aussichten über die Stadt bieten die Hügel Santa Lucía und San Cristóbal. Santiago ist Sprungbrett in die Weingegenden. Das Valle de Casablanca profitiert von maritimen Einflüssen und ist für seine Weißen, wie Chardonnay, bekannt. Im Valle del Maipo, einem Evergreen in Chiles Weinbaulandschaft, fließen die mineralreichen Schmelzwasser der Anden in die Bewässe- rung ein. Charakteristische Rote sind Carménère und Cabernet Sauvignon. 4 | DIE REGION DER SEEN & VULKANE Kein Wunder, dass sich frühe Siedler aus Zentraleuropa ab Mitte des 19. Jahrhunderts bevorzugt zwischen Temuco und Puerto Montt niederließen. Österreicher, Schweizer und Süddeutsche erinnerte die Seenregion an ihre Heimat. Zugaben zu traumhaften Seen wie Llanquihue und Todos los Santos waren Wälder, Flüsse, Stromschnellen und Bilderbuchvulkane wie der Osorno mit seinem 2.652 Meter hohen eisumkränzten Kegel. Nicht zu vergessen: Die Ureinwohner der Landstriche sind die Mapuche, ein stolzes Volk, das schon den Konquistadoren mutig entgegentrat. 5 | DIE WEITEN PATAGONIENS Es sind lange Wege, die das südlich der Seenregion beginnende Nordpatagonien von Südpatagonien mit seinen Eisfeldern trennen. Dazwischen liegen Fjorde, Berge, Buchten, Kanäle, Steilküsten, Inseln und Gletscherseen. Diese Landstriche sind durchweg dünn besiedelt. Die Höhepunkte gipfeln im Süden um die granitenen Torres del Paine, die wie Riesenfinger in den Himmel über Patago- nien stechen. Sie sind Namensgeber für einen der schöns- ten Nationalparks in Südamerika, einem Natur- und Trekkingparadies. 6 | RAPA NUI, DIE OSTERINSEL Welch ein Freilichtmuseum zwischen Südamerika und Südsee! Moai heißen die kolossalen Steinkopffiguren, die sich über das kleine Vulkaneiland verteilen. Es gilt als einer der entlegensten bewohnten Punkte unseres Planeten. Die Moai dürften Polynesiern zu verdanken und Symbole der vergöttlichten Ahnen gewesen sein. Inmitten des Pazifiks entwickelten die Zuwanderer eine isolierte Kultur. Die Steinkolosse mit ihren tiefliegenden Augen und gewölbten Nasen wirken bis heute geheimnisvoll und erheben sich auf verschiedenen Ahu – den Zeremonialstätten. Chile bringt auf vielfältigste Arten auf den Geschmack: mit der wilden Schönheit seiner Land- schaften zwischen Andenkordil- leren und Küsten, aber auch mit sonnenverwöhnten Weinen. Eine faszinierende Zugabe liegt einige Tausend Kilometer entfernt vom Kon- tinent im Pazifik: die Osterinsel mit ihrem UNESCO-Weltkulturerbe der monumentalen Steinskulpturen. CHILE IM ÜBERBLICK Wild und weinreich 17 Temuco Arica 1 Santiago de Chile 2 3 Puerto Montt 4 Punta Arenas 5 San Pedro de Atacama

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