Lateinamerika Magazin

53 Tango, Plätze und Parks, die Lage am Río de la Plata, das wiederbelebte Hafengebiet des Puerto Madero – das und vieles mehr ist Argentiniens Hauptstadt. Hier schlagen Herz und Rhythmus des Landes. Ob an der Küste oder in Feuchtgebieten im tiefen Inland – man wird von Argentiniens facettenreicher Fauna überwältigt und macht nicht nur mit Walen, Pinguinen, Robben und Kaimanen reichlich Fotobeute. WELTSTADT UND HERZ DES LANDES Buenos Aires WALE, WASSERSCHWEINE UND KAIMANE Exotische Tierwelt BAHÍA BUSTAMANTE HALBINSEL VALDÉS WASSERLABYRINTH STADTRUNDFAHRT IN DEN WETLANDS PUNTA TOMBO BESUCH BEIM NACHBARN DER TANGO Die Tierwelt an der Küste setzt sich in Bahía Bustamante mit Seelöwen und noch mehr Magellanpinguinen fort. Deren Nahrung besteht aus Fisch jedweder Art. Für ihre Leibspeise können die Pinguine Dutzende Meter tief auf Tauchstation gehen. An Land leben sie in Erdbauten. Pinguineltern kümmern sich liebevoll abwechselnd um den flauschigen Nachwuchs, der anfangs noch nicht ins Wasser kann. Landbewohner wie Nandus, flugunfähige Laufvögel, treten auf der Halbinsel Valdés in den Hintergrund – denn bei Tierbeobachtungen konzentriert man sich aufs Meer und die Küsten. Da tummeln sich Kolosse wie See-Elefanten, Seelöwen, Orcas und die zu den Glattwalen zählenden Südkaper, die hier frühestens im Mai auf- und spätestens im Dezember abtauchen. Weit verästelt ist das Delta des Paraná, der in den Río de la Plata mündet und sich in zahlreiche Nebenflüsse und Bachläufe splittet. Ausgangspunkt für Bootstouren ist das Städtchen Tigre, etwa 30 Kilometer nordwestlich von Buenos Aires. Ein verzweigtes Fluss- und Kanalsystem. Was für Kontraste in Hauptstadtnähe! Stolze 140 Meter breit ist die Avenida 9 de Julio mit dem Obelisken und dem alten Theater Colón. Weiter geht´s zur Plaza de Mayo mit der Kathedrale und dem rosafarbe- nen Präsidentenpalais. Weitere Stationen: der Friedhof La Recoleta mit dem Grab der berühmten Evita, das idyllische Viertel San Telmo und Caminito, das farbsatte Gässchen im Viertel La Boca. Ökologisch wertvoll sind die Esteros del Iberá. Eine Moor- Sumpf-Landschaft, die in der Binnenprovinz Corrientes eine Fläche von etwa 13.000 Quadratkilometern bedeckt. Hier fühlen sich Breitschnauzenkaimane, Wasserschweine, Maguaristörche, Pampas- und Sumpfhirsche ganz in ihrem Element. Auf Booten oder Kajaks geht man auf Beobach- tungspirsch. In ihren Bewegungen an Land wirken sie putzig und etwas unbeholfen, wie sie wackelnd daherziehen. Erst im Wasser fühlen sich die maximal 70 Zentimeter kleinen Magellan- pinguine in ihrem Element und zeigen sich als pfeilschnelle Schwimmer – und exzellente Taucher. Es ist die weltweit größte Brutkolonie, die man hier im Tierschutzgebiet Punta Tombo findet. Eine Fährfahrt über den Río de la Plata – und schon landet man in einer anderen Welt, nämlich in Colonia del Sacra- mentoin Uruguay. Die koloniale Altstadt, eine der schöns- ten in Südamerika, ist von der UNESCO als Weltkulturerbe geadelt worden. Man flaniert über Kopfsteinpflaster, vorbei an historischen Mauerresten und durch die Calle de los Suspiros mit den herrlich restaurierten alten Häusern. Wo, wenn nicht in der selbst ernannten „Welthauptstadt des Tangos“, erlebt man diesen Tanz am besten? In Buenos Aires gibt es vielerlei Shows, bei denen Tanz und Musik das verbinden, um das sich im Ursprung alles dreht: Rhythmus, Leidenschaft, Melancholie, Sinnlichkeit. Ein großes Tango- festival und die Tangoweltmeisterschaft finden jährlich statt.

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