Australien Magazin

REPORTAGE Mount Borradaile START INS ARNHEMLAND Das Abenteuer beginnt früh am Morgen mit dem Abflug in Darwin. Der Flug zum Mount Borradaile führt über spektaku- läre Landschaften und Feuchtgebiete des Kakadu National- parks, der zum Weltnaturerbe gehört. Nach knapp einer Stunde setzt die Maschine sicher auf der staubigen, von blühenden Bäumen gesäumten Landebahn auf. Wir werden bereits erwartet und in offenen Geländewagen zur nahege- legenen Lodge gebracht, die sich an einen Ausläufer eines Steilhangs schmiegt. Umgeben von einer Landschaft mit zerklüfteten Gebirgszügen, idyllischen Billabongs und Überschwemmungsgebieten, die von Paperbark- Sümpfen und Regenwäldern gesäumt werden. Für uns eine atemberaubend schöne Wildnis – für die Aboriginal People eine Kulturland- schaft und ein heiliger Ort. Die Täler, Felsvor- sprünge und Höhlen hier waren bereits vor über 50.000 Jahren bewohnt, bieten ein- drucksvolle Besiedlungs- und Begräbnisstät- ten und großartige Felsmalereien. DIE REGENBOGENSCHLANGE Schnell ist die moderne Cabin bezogen, die für die kommen- den beiden Nächte unser Zuhause ist. In der Lounge wartet bereits eine kleine Erfrischung, bevor wir zum ersten Ausflug mit dem Geländewagen zu einer nahe gelegenen Felskunst- stätte aufbrechen. Ein sechs Meter langes Ockerbild einer Regenbogenschlange erstreckt sich über das Dach eines Felsunterstands, der seit etwa 8.000 Jahren vor den Elemen- ten geschützt ist. Aburga ist der lokale Name für die Schlan- ge, und sie spielt eine zentrale Rolle in den Schöpfungsge- schichten, erfahren wir von unserem Guide, der uns auch zu weiteren Kunstwerken führt. Elegante Jagdfiguren mit Speeren und Bumerangs veranschaulichen das Leben vor bis zu 50.000 Jahren, während lebendige Geisterfiguren und Schiffe die Entwicklung der ältesten noch lebenden Kultur der Welt zeigen. Nach einem Mittagessen mit frischen Salaten wandern wir in der Nähe der Lodge zwischen kühlen Felsüberhängen und genießen ein Bad in einem Felspool oben am Steilhang. EIN NEUER TAG Es stehen verschiedene Ausflüge und Aktivitäten zur Wahl. Wir entscheiden uns für die Erkundung eines Gebietes, das auch als „lebendes Museum“ bezeichnet wird. Der Grund wird uns bald klar: In verborgenen Katakomben finden sich Zeugnisse für frühere und jüngere Besiedlung sowie für uralte Bestattungsriten. Einzigartig! Das Picknick-Mittagessen genießen wir im kühlen Schatten eines Felsunterstandes, dessen Deckenmalereien alte Geister darstellen. Am Nachmittag wartet bereits das nächste Abenteuer – eine Bootstour. Der Cooper Creek fließt nur wenige Kilometer vom Safari-Camp entfernt und bildet zwei große Billabongs. Jabiru, Brolga, Adler, Ibisse, Reiher und etwa 270 andere Vogelarten leben in diesem Gebiet. Das Feuchtgebiet-Ökosystem fast für uns allein zu haben, mit einem begeisterten Guide, einer Flasche Sekt und Knabbereien zum Sonnen- untergang, ist ebenfalls ein eindrucksvolles Erlebnis. Wir kehren für unsere letzte Nacht im Busch zur Lodge zurück - morgen früh treten wir den Rückflug nach Darwin an. Unser Fazit: Auch wenn wir nur einen Teil der angebote- nen Aktivitäten und Ausflüge erlebt haben, das Naturerleb- nis und der Einblick in die Aboriginal-Kultur fernab der Zivilisation und ohne Menschenmassen war zutiefst beein- druckend! Wenn Sie auf der Suche nach einem einzigartigen Outback-Erlebnis sind und abseits der ausgetretenen Pfade die Natur genießen und alte Felsmalereien entdecken möch- ten, gibt es kaum etwas Authentischeres als Mount Borradaile. Der Ort - spektakulär und kulturell bedeutend. Das Erlebnis - magisch und unvergesslich. 61 Fakten: Das 700 Quadratkilometer große, exklusive Pachtgebiet Mount Borradaile liegt in der nordwestlichen Ecke von Arnhemland und grenzt an den Kakadu Nationalpark und die Coburg Peninsula. Die Anreise erfolgt mit dem Geländewagen (350 Kilometer von Darwin bzw. 100 Kilometer von Jabiru) oder per Leichtflug- zeug (ca. 60 Minuten von Darwin bzw. ca. 15 Minuten von Jabiru). Die Lodge und die freistehenden Unterkünfte sind nicht glamou- rös, aber komfortabel und fügen sich harmo- nisch in den umliegenden Busch ein. Es gibt einen Speisesaal, eine Lounge, eine Bar, eine Bibliothek und eine Terrasse im Freien, alles mit Blick auf den einladenden Pool.

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