Australien Magazin
ADVERTORIAL Die Kunst des Glücks : Eine Reise in das Herz Fijis Der Regen prasselt auf das Palmendach der kleinen Strand- hütte, als Mosese Navoku sein traditionelles Kava-Ritual vorbereitet. Seine wettergebräunten Hände mahlen ge- schickt die Wurzel der Pfefferpflanze in einer jahrhunderte- alten Holzschale. „Wisst ihr“ , sagt er mit einem verschmitzten Lächeln, „bei uns heißt es: Wenn es regnet, lächelt der Himmel.“ Dieses Lächeln scheint ansteckend zu sein – nicht nur heute in dieser kleinen Hütte in einem abgelegenen Dorf einige Kilometer von der belebten Coral Coast entfernt, sondern überall auf den 333 Inseln Fijis. Der 67-jährige Mosese gehört zu den Dorfbewohnern, die als Guides arbeiten und ihre Gäste mitnehmen auf eine Reise zum Verständnis dessen, was internationale Studien immer wieder bestätigen: Die Fijianer gehören zu den glücklichsten Menschen der Welt. Und das trotz – oder vielleicht gerade wegen – einer Lebensweise, die sich deutlich von unserem westlichen Streben nach immer mehr unterscheidet. Der Regen lässt nach, als wir uns auf den Weg in Moseses Dorf machen. Zwischen den Palmen schimmert das Meer in einem kristallklaren Türkis. Kinder rennen barfuß über den warmen Sand, rufen uns ein überschwängliches „Bula!“ zu. Eine alte Frau winkt uns zu ihrer Veranda herüber, ohne uns zu kennen. „Seht ihr“ , erklärt Mosese, „das ist der Anfang unseres Glücks. Bei uns ist niemand ein Fremder.“ In den nächsten Stunden erleben wir, was er meint. Wir werden in jede Hütte eingeladen, die wir passieren. Überall werden Geschichten und Essen geteilt. Eine junge Mutter namens Sera reicht uns frisch gepflückte Mangos. „Wir haben nicht viel“ , sagt sie, während ihr zweijähriger Sohn verstohlen hinter ihrem Rock hervorlugt, „aber was wir haben, teilen wir gerne.“ Diese Bereitschaft zum Teilen prägt das gesamte Zusammenleben und den Alltag in den Dörfern. In Fiji nennen sie es: „Veiwasi“, das Prinzip von Geben und Neh- men, das die gesamte Gesellschaft durchdringt. Als Seras Nachbarin vorbeikommt, um sich etwas Zucker zu leihen, wird nicht nur der Zucker ausgetauscht, sondern auch die neuesten Dorfgeschichten, Gelächter und Zeit. Zeit – das ist ein weiterer Schlüssel zum fijianischen Glück. „Fiji Time“ mag manchmal als augenzwinkernde Ausrede für Unpünktlichkeit dienen, aber viel mehr ist es eine tiefe Überzeugung, dass jeder Moment seine eigene Bedeutung hat. Als wir zum nächsten Punkt unserer geplanten Tour auf brechen wollten, werden wir auf typisch fijianische Art verabschiedet. Ein junger Mann fängt an, die Saiten seiner Gitarre zu zupfen. Nach kurzer Zeit setzt der Gesang ein und alle Dorfmitglieder, die sich um den Mann und seine Gitarre versammelt haben, fangen spontan an zu klatschen. Immer mehr Dorfbewohner strömen aus den Häusern stellen sich in die Gruppe und fangen an zu singen. Als letztes Lied spielen sie das schön-melancholische „Isa Lei“ - das typische Abschiedslied in Fiji. Als die Sonne untergeht, sitzen wir mit Moseses Familie beim Abendessen. Seine Enkelin Litia studiert in der Haupt- stadt Suva Meeresbiologie. Ihr Wunsch ist es später einmal an den Riffen zu forschen und an Projekten zur Korallenret- tung, wie sie viele der Resorts mittlerweile anbieten, mitzu- arbeiten. In Suva ist das Leben deutlich schneller, moderner und westlicher geprägt als hier in ihrem kleinen Dorf. Trotz dieser zwei Welten, in denen sie sich wie selbstverständlich bewegt, hat sie die tiefe Verbindung zu ihrer Dorfgemein- schaft nicht verloren und erklärt uns: „Selbst in der Stadt sind wir Fijianer nicht so getrieben und gestresst. Wir sind mit unseren Gedanken weniger im Morgen und hängen auch nicht ständig in der Vergangenheit – wir leben im Jetzt, mit offenem Herzen und offenen Türen.“ Für Reisende, die dieses Glück selbst erfahren möchten, gibt es viele Wege: Ein Aufenthalt in einem traditionellen Dorf, die Teilnahme an einer Kava-Zeremonie oder einfach das geduldige Einlassen auf die „Fiji Time“. Doch der wichtigste Schritt ist vielleicht der, den ich an diesem regnerischen Morgen in Moseses Hütte gelernt habe: das Lächeln zu erwidern, wenn der Himmel lächelt. 145
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